
Wolfgang Sohn – Distance
Fotograf, Fotokünstler, Kurator, Autor, Dozent und Moderator des Düsseldorfer Kulturtalks. Vielseitigkeit kennzeichnet seine Arbeit. Eine Zeitschrift betitelte ihn einmal als „Brückenbauer mit Fotos“, denn Wolfgang Sohn ist auch Gründer und Creativ Director einer internationalen Messe für zeitgenössische Fotografie und bringt Menschen durch Fotokunst zusammen.
Auch in seiner fotografischen Arbeit widmet er sich seit 2010 vor allem der Fotokunst. Daraus entstanden Serien aus NY und Indien, Myanmar und anderen asiatischen Ländern mit dem Fokus auf Porträts und Sichtbarkeit von Menschen.
Sohn präsentierte seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen.
Die Kunsthistorikerin Dr. Dorothee Achenbach schreibt zu der Serie DISTANCE;
Auszug;
… Das feinmaschige Gitter schafft Distanz. Man kann nur vermuten, was für ein Mensch sich dahinter verbirgt und will ihn erkennen. Es ist gerade die Maske, die uns dazu bringt, genauer hinzusehen und tiefer in das Gesicht einzudringen. Ein kurzer Blick reicht hier nicht aus, man muss genauer hinschauen: Ist es der Person unangenehm, die sperrige Maske zu tragen, oder fühlt sie sich unter ihr sogar freier und sicherer? Die Verhüllung wird zur Enthüllung, nach und nach schält sich der Protagonist hinter dem Gitter heraus. Wolfgang Sohn berichtet, dass die Dargestellten frei in ihrer Gestik und Mimik waren, manche zogen Grimassen, andere lachten, manche wurden ganz ernst.
Letztlich ist die Kampagne ein besonderes Zeitdokument; sie entstand in den schwierigen Monaten der Corona-Pandemie, die jeden von uns zwang, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen. …
„Die Kampagne für das Buch DISTANCE war nicht nur eine Erfahrung für mich als Fotokünstler, sondern auch eine ganz besondere menschliche Erfahrung. Schließlich haben wir alle während der Pandemie und der langen Abriegelung sehr persönliche und außergewöhnliche Erfahrungen machen müssen. Es waren besonders tiefe Gespräche mit meinen Protagonisten, die ich heute in vielen dieser Bilder wieder erkenne und hoffe, sie auch durch dieses Buch transportieren zu können“, so Wolfgang Sohn in einem kurzen Statement.