Hannelore Kraft: Die NRWSPD trauert um Dr. Diether Posser

Diether Posser Quelle: Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F048647-0011
Diether Posser Quelle: Bundesarchiv

Zum Tod von Dr. Diether Posser, Staatsminister a.D., erklärt Hannelore Kraft, Vorsitzende der NRWSPD:

„Mit großer Bestürzung hat die SPD in Nordrhein-Westfalen die Nachricht vom Tod von Dr. Diether Posser, Staatsminister a.D., aufgenommen. Mit ihm verlieren wir einen sympathischen Menschen und einen hervorragenden Politiker, der sich um das Land Nordrhein-Westfalen und um die Sozialdemokratie verdient gemacht hat. Dr. Diether Posser wurde 87 Jahre alt. Er bestach durch seine Intelligenz und seine integre Persönlichkeit.

Von 1966 bis 1972 war Dr. Diether Posser Mitglied des SPD-Unterbezirksvorstandes Essen und von 1968 bis 1982 Mitglied des Bezirksvorstandes Niederrhein. 1970 wurde er in den SPD-Parteivorstand gewählt und auch dem Vorstand der nordrhein-westfälischen SPD gehörte er von 1970 bis 1987 an.

1966 zog Dr. Diether Posser in den Düsseldorfer Landtag ein, dem er bis 1990 angehörte. Von 1968 bis 1972 war er NRW-Minister für Bundesangelegenheiten, von 1972 bis 1978 NRW-Justizminister und von 1978 bis 1988 Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Von 1980 bis 1988 war Posser Stellvertreter seines politischen Weggefährten und Freundes Johannes Rau als Ministerpräsident. Mit seinem Abschied aus dem Landeskabinett 1988 legte er auch seinen Vorsitz im Finanzausschuss des Bundesrates (seit 1978) und im Vermittlungsschuss (seit 1982) nieder.

Neben Johannes Rau war Gustav Heinemann eine zentrale Figur im Leben von Dr. Diether Posser, den er als „großes Vorbild meines Lebens“ bezeichnete. 1952 hatte Posser gemeinsam mit Johannes Rau, Gustav Heinemann und anderen Gleichgesinnten die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) gegründet. Nach deren Auflösung trat Dr. Diether Posser 1957 in die SPD ein und blieb ihr bis an sein Lebensende treu. Von 1970 bis 1991 war der bekennende Christ Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Wir trauern um einen großen Sozialdemokraten, der die Landespolitik und die politische Kultur in Nordrhein-Westfalen entscheidend mitgeprägt hat. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen.“